Ziel |
Für einen EU-Beitritt der
fortgeschrittenen mitteleuropäischen
Reformländer (MOE) erscheinen Termine ab 2005
realistisch. Im Zuge der sich gleichzeitig
vertiefenden europäischen Integration möchten
einige MOE-Länder anschließend bald der EWU
beitreten.
Die von Kritikern angeführten negativen
Auswirkungen eines EWU-Beitritts der MOE-Länder
auf Wirtschaftsstruktur und langfristige
Wirtschaftsentwicklung sollten nicht außer Acht
gelassen werden: Diese Kritik fußt auf dem
zentralen Argument einer zu erwartenden
dauerhaften realen Aufwertung der Währungen
dieser Länder gegenüber dem Euro, die v.a. auf
sektoral unterschiedlichem
Produktivitätswachstum im Zuge ihrer Konvergenz
an EU-Niveau beruht (Balassa-Samuelson-Effekt).
Innerhalb der EWU würde sich dieser Trend in
signifikanten Inflationsdifferentialen in den
MOE-Ländern gegenüber dem EWU-Durchschnitt
niederschlagen. Die Arbeit soll klären,
- inwieweit die Erwartung des B-S-Effektes
gerechtfertigt ist, und ob es
transformationsspezifische Gründe gibt, die
- eine Verstärkung, oder
- eine u.U. entscheidende Milderung dieses
Effektes erwarten lassen.
Dazu wollen wir
- einen einfachen Dekompositionsansatz zur
realen Wechselkursentwicklung formulieren,
- die häufig vereinfachenden Annahmen dieses
Dekompositionsansatzes in getrennten Papieren
theoretisch legitimieren, und
- eine einfache Version des
Dekompositionsmodells abschließend empirisch
schätzen.

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