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												|  | Auswirkungen
                der Privatisierung von Staatsbetrieben in der
                Tschechischen Republik und in Ungarn |  
												| Ziel | Die
                Privatisierung von Unternehmen ist mit der Reform
                der ehemals zentralverwaltungswirtschaftlichen
                Staaten Osteuropas zu einer bedeutenden Frage der
                Raumforschung und regionalen Wirtschaftspolitik geworden. Das Ausmaß und die zeitliche
                Konzentration des Privatisierungsprozesses lassen
                die Wirkungen dieser Restrukturierung deutlich in
                Erscheinung treten und verlangen nach regional-
                und strukturpolitischen Schlußfolgerungen. Die
                räumliche Wirtschaftsstruktur wird durch die
                Privatisierung staatlicher Unternehmen neu
                gestaltet. Dies führt einerseits zu
                unternehmensinternen Umstrukturierungen: Das
                Contracting-Out oder die Zerlegung von Kombinaten
                in einzelne Einheiten bewirken u.a. eine Zunahme
                kleinerer und mittlerer Unternehmen.
                Branchenstrukturen werden heterogener und die
                Verflechtungen zwischen Betrieben komplexer.
                Andererseits gewinnt der Wettbewerb durch die
                Auflösung staatlicher Monopole an Bedeutung und
                die Innovationsfähigkeit neu entstandener bzw.
                aus der Privatisierung hervorgegangener
                Unternehmen wird ebenso zu einem Selektionsfaktor
                wie der Preiswettbewerb. 
  
  Ziel des Forschungsprojektes
                  ist es, den
                Verlauf und die regionalen Effekte der
                Privatisierung in ausgewählten Ländern und
                Regionen Mittelosteuropas zu untersuchen. Die
                Auswirkungen der Privatisierung werden in
                räumlicher, sektoraler und auch funktionaler
                Hinsicht als Wandel bestehender Strukturen
                betrachtet. Ziel ist, diese Wirkungen quantitativ
                und qualitativ zu erfassen. Die Tschechische
                Republik und Ungarn wurden exemplarisch
                ausgewählt, und dort wiederum - nach Darstellung
                der überregionalen Muster und Effekte der
                Privatisierung - in Ungarn die Räume Györ und
                Budapest, und in der Tschechischen Republik die
                Räume Pilsen und Prag. 
  
  In den vier Testgebieten wird in detaillierter
                Weise untersucht, welche konkreten regionalen
                Entwicklungsimpulse von den privatisierten
                Staatsbetrieben ausgehen. Der Fragestellung
                inwieweit es durch die Privatisierungsmaßnahmen
                zu einer Umstrukturierung der
                regionalwirtschaftlichen Kapazitäten kommt und
                ob die Freisetzung von Arbeitskräften in den
                großen Industriebetrieben zu neuen
                Unternehmensgründungen führt, kommt zentrale
                Bedeutung zu. Auf der Basis der empirischen
                Ergebnisse werden in einem zweiten Teil
                Rückschlüsse auf die Auswirkungen des
                analysierten Privatisierungsprozesses für
                ausgewählte Grenzregionen Bayerns gezogen. Es
                wird davon ausgegangen, dass nicht wenige
                Unternehmen in den bayerischen Grenzregionen in
                direkter Konkurrenz zu Produzenten in der
                Tschechischen Republik und Ungarn stehen. Dies
                gilt besonders für die
                Konsumgüterindustrie, welche überwiegend in
                Phasen des Produktlebenszyklus agiert, wo der
                Wettbewerb insbesondere über den Parameter der
                Preisgestaltung konstituiert wird. Die Untersuchung konzentriert sich auf struktur-
                und regionalpolitische Konsequenzen, die sich
                durch die Privatisierung in Tschechien und Ungarn
                für die bayerischen Grenzräume ergeben. 
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												| Zeitraum | 1.3.2001 bis 1.4.2003 
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												| Team | Prof.
                Dr. Jörg Maier Bruno Lukas
 Dipl. Geogr. Franziska
                  Schaft
 Patrizia Schläger-Zirlik
 Dr. Dokoupil
 T. Döry
 Dr. Slepicka
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												|  Anwendung | Internationale
                Politik und Wirtschaftsbeziehungen,
                Gesellschaftliche Gruppen (Kirchen, Verbände,
                Schulen) |  
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